Galerie Ulrike Tolksdorf 2024
Köln Belgisches Viertel, Ausstellung „Zeitstrand“
Mülheimer Nacht 2024
Köln Mülheim mit Bildern aus der Ausstellung „J´existe“
Café Rheinspaziert Köln Mülheim 2024
Ausstellung „Plan. Los!“
Melanchthon Akademie 2024
Köln Südstadt, Ausstellung „Plan. Los!“ und „J’existe- Aufhebung einer Illusion von Trennung“
Rheinpromenade 2021
J’existe. Aufhebung einer Illusion von Trennung.
Here. ME. Now. – Here. WE. Now. — HEAR. Me. Now.
Ich habe eine Definition gelesen, laut der das Wort Horizont die Linie sei, die den Himmel von der Erde abgrenze. Dabei hänge der Verlauf dieser Grenzlinie von dem Standort, der Höhe des Standpunktes und den örtlichen Gegebenheiten des Beobachtenden ab. Auf ästhetische Weise fasziniert mich der Horizont schon sehr lange, einerseits wegen der Klarheit und Präzision von Linien, die er in die Landschaft zeichnet, und auch, weil er eine reine Illusion ist. Diese Abgrenzung zwischen Wasser, Sand, Bäumen und Himmel- ist zwar mit dem Auge zu sehen, doch nicht wahr. Weder gibt es die Grenze zwischen Himmel und Erde, noch endet etwas — es geht ineinander über, fällt hinten runter, es geht weiter und ist unendlich. Wenn der betrachtende Mensch seinen Standort ändert, kann er je nach Umgebung mehr, weniger oder neues vom Horizont sehen — in verbauten, engen Straßen nur einen Fleck Himmel, am Meer, die breite Weite.
Die Fotos zeigen den Horizont, an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten, vordergründig ein Zitat. Warum? In dem was ich denke, empfinde, mich frage und anzweifle, erkenne, schätze, beobachte und sehe, fühle ich mich durch Zitate aufgehoben, die wiedergeben, zusammenfassen und ausdrücken, wie ich die Welt wahrnehme und mich in ihr bewege. Gerade heute ist lesen etwas, das Zeit erfordert, von der Viele meinen, sie nicht zu haben. Sätze werden kürzer, Schlagzeilen größer, Displays kleiner, um keine Zeit zu verlieren, was die Gefahr birgt, sich selbst im Stress zu vernachlässigen. Ein gutes Buch und genommene Zeit kann manches Gedankenkreisen durchbrechen, den hektischen Takt entschleunigen, dazu führen, eine treffende Zeile zu lesen, die selbst die analytischste Meisterleistung der Selbstreflektion ersetzt oder ergänzt. Auch wenn wir neu auf diese Welt kommen und an einem Punkt des Lebens meinen, bisher noch nicht wirklich gelebt oder das Leben verstanden zu haben- haben andere es bereits getan, Erfahrung gesammelt, Gefühle gefühlt und Gedanken gedacht, haben Schmerz und Liebe empfunden, sich hinterfragt und sind über sich hinausgewachsen. Wie Bezugspersonen Weisheiten oder Ratschläge an die nächste Generation weitergeben, die Gutes- und manchmal nicht mehr als Angst und Sorgen beinhalten, können auch andere das tun. Uns bewegen, inspirieren und auffangen, in dem wir erkennen, dass wir mit dem, was ist, nicht allein sind. Sätze zu lesen, in denen ich spüren kann, dass es okay ist, dass das Leben mal so mal so ist, wie meine Stimmung und die Tage. Da ich ein Mensch bin und diese Aussagen von Menschen sind, die wissen, dass es einem unterschiedlich gehen kann, die auch ihre tiefen Momente der Zerrissenheit und Verzweiflung erleben, ein Gefühl der Erhabenheit verspüren wenn sie angesehen werden, die auch verbotene Dinge tun oder lügen, sich schämen und weinen, die vor sich weglaufen, um sich auf diesem Weg zu finden, sich verlieren und dadurch Neues erkennen. Wir alle existieren. Nicht mehr und nicht weniger. Egal was gerade ist. Egal wer wir sind. Egal wo wir sind. Egal wie wir aussehen. Wir leben. Und Atmen. Alle. Und machen alle das Gleiche durch. Im Großen und im Kleinen. Wir kennen das, Alle. Es kann nicht nur gut sein, es ist nie nur schlecht, es kann nicht immer glücklich sein und in allen traurigen Momenten gibt es einen kleinen Funken und sei es, zu lesen, dass man damit nicht allein ist. In jedem Moment gibt es die Möglichkeit, zu atmen und selbst im dunkelsten Tief, im letzten Loch der Verzweiflung und Entfremdung, wird ein kleines Potential geboren, das nur im Leid entstehen kann. Ohne Leid — keine Kreativität und Fantasie, ohne Leid kein Grund sich zu ändern, zu finden, zu leben. Egal was du meinst, du bist nicht getrennt vom Rest der Welt. Und auch nicht von mir. Und wir nicht von ihnen. Egal was du denkst, dein Herz schlägt trotzdem. Egal was du fühlst, es geht vorüber. So verschieden Gefühle sind, Zeiten und Themen, so auch die Autorlnnen, die zitiert wurden- aus vergangenen Jahrhunderten und diversen Teilen der Welt, die sich mit dem Leben befassten und es, mal mehr mit dem Kopf, dem Herz oder dem Geist, wahrnehmen und beschreiben. Die Idee ist, dass bei dem Menschen, der die Ausstellung betrachtet, alles angesprochen werden kann — der Körper durch die Bewegung des Spazierens, die Sinne durch die Bilder, der Geist durch das Lesen und das Herz darf fühlen.
Mülheimer Nacht 2019
Die Ausstellung „J’existe“ präsentierte einen fesselnden Einblick in die Welt des Existenzialismus. Über einen Zeitraum von zehn Jahren habe ich eine Sammlung von Fotos aus verschiedenen Teilen der Welt zusammengetragen. Diese visuellen Impressionen, kombiniert mit von mir verfassten Texten über die menschliche Existenz sowie Zitate, boten eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Grundlagen des Existenzialismus.
Die Texte basieren auf den Werken von bedeutenden Existenzialisten wie Sartre, Beauvoir und Camus. Sie reflektieren die Komplexität der menschlichen Existenz und ihre Suche nach Sinn.
„J’existe“ ludt die Besucher dazu ein, sich in die Gedankenwelt des Existenzialismus zu vertiefen, indem sie durch Fotografien reisen und die essentiellen Texte erkundeten. Die Ausstellung schuf eine Atmosphäre, die den Betrachter dazu anregte, über die eigene Existenz und die universellen Fragen des Menschseins nachzudenken.